Jeder mag sie, von klein bis groß, aber die wenigsten wissen
wo die Pizza eigentlich her kommt. Wenn man heute jemanden fragt, antworten viele
sofort mit Italien. Dieser köstliche Imbiss repräsentiert Italien in
all seinen Zügen. Nicht nur durch die
Farben der italienischen Flagge, grün, weiss, rot, die sich oft in Form von Mozzarella, Tomaten
und Basilikumblätter als Belag auf der Pizza wiederfinden lassen, nein, sondern
weil selbst die türkischen Pizzabäcker in Deutschland es vorziehen mit
italienischer Flagge zu werben.
Die Ursprünge der Pizza liegen wie bereits erwartet in
Italien und sie ist viel Älter als einige glauben möchten. Bereits einige
Jahrhunderte vor Christi Geburt war die Focaccia der Etrusker sehr beliebt und
geschätzt. Aus Ihr entstand im 18. Jahrhundert, als die Tomaten in Italien
populär wurden, das was wir heute als Pizza kennen. Ein Hefeteiggebäck mit
Tomaten, Olivenöl und Mozzarella. Durch die Auswanderungswelle im 19.
Jahrhundert verbreitete sich die Pizza wie
ein Virus auf dem gesamten Erdball.
Presidenza della Repubblica |
Pizza und Italien, das passt, das ist italienisch! Das ist
sogar so italienisch das die deutschen Fußballfans nach dem WM Sieg der
Italiener zum sogenannten Pizzaboykott aufgerufen haben. Ja so war das 2006, durch den Boykott
von Pizza wollte man es den Italienern heimzahlen. Man könnte sich fragen was
die Italiener 1990 von den deutschen boykottiert hätten, als diese den WM Titel
in Italien gewonnen haben, aber die Italiener haben sich mit den Deutschen
gefreut und gefeiert. Der Pizzaboykott war nicht wirklich langatmig, irgendwann
holte der Heißhunger auf Pizza selbst den größten Fußballfan wieder in die
Pizzeria und alles war gut.
Kommen wir zu den Zutaten, hier unterscheidet sich die gute
von der schlechten Pizza. In Italien wird nur Mozzarella als Käse verwendet, in
Deutschland arbeiten die meisten Pizzabäcker mit Gouda oder noch schlimmer
Analogkäse, einem Produkt das überhaupt nichts mit Käse zu tun hat, da es ein
pflanzliches Produkt ist und nicht aus Milch gewonnen wird. Als Schinken
verwendet man in Italien gerne den Parmaschinken, San Daniele oder Speck aus
Südtirol, in Deutschland werden Pizzen auch mit Pressschinken hergestellt. In
Italien werden nur Tomaten und Tomatensoßen aus dem eigenen Land verwendet, in
Deutschland wird in nicht italienischen Pizzastuben selbst chinesische Tomatensoße
verwendet. Doch auch die Italiener haben
ihre Macken, so gibt es auf Sizilien z.B. die Pizza Bavaria mit Pommes und
Würstchen oder die Pizza Nutella, allerdings sind das nur Modeerscheinungen und
kreative Ideen um mal etwas neues zu probieren, gute Pizza gibt es dort wie
Sand am Meer, zu guten Preisen, mit besten Produkten.
Die Pizza gehört in den Ofen, damit meine ich allerdings nicht
den uns bekannten Elektroofen in der Küche, sondern vielmehr den Steinbodenofen,
der mit Holz auf Temperaturen um die 400 bis 500 Grad gebracht wird. Eine gute
Pizza braucht eine schnelle, starke und gleichmäßige Temperatur um keine Blasen
zu bilden. Pizza aus der Metallform ist nicht zu vergleichen mit einer Pizza
die auf Steinboden gebacken wurde, das Gestein zieht Feuchtigkeit und sorgt für
einen trockenen Boden. Die richtige Temperatur erreicht ein Steinofen wenn sich
ein leichter Film aus weißer Asche an der Decke des Steinofens bildet und keine
schwarzen Stellen mehr zu sehen sind.
Pizza Bosco Ciancio von Giovanni Malfitano |
Die beste Pizza der Welt? Meine eigene Kreation, die man auf dem Foto sehen kann! In
meinen Jahren als Manager im Bosco Ciancio habe ich meine eigene Pizza kreiert, Büffelmozzarella, Ciliegino Tomaten aus
Pachino, Salsiccia, Petersilie, Kastanien sowie Steinpilze aus dem eigenen 300.000 m²
Kastanienwald an den Hängen des Vulkan Ätna.
Pizza all'oro verde dell'Etna von Giovanni Malfitano |
An Platz zwei folgte
meine Pizza all’oro verde dell’Etna, mit Pistazien aus Bronte, einem Speck vom schwarzen Nebrodischwein und
groben Parmesansplittern aus 36 Monate gereiften Parmigiano Reggiano. Serviert
wurden bei mir nur 36er, sprich Pizzen mit 36 cm Durchmesser, das waren Pizzen!
Meine Gäste schwärmen heute noch von diesen kulinarischen Highlights, die
leider in Deutschland nur selten bis gar nicht zu haben sind.
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